Das Medizinstudium über die Bundeswehr gilt heutzutage immer noch als kleiner Geheimtipp. Dieser Weg bietet viele Vorteile und auch Bedingungen die das Medizinstudium geknüpft ist. Alle wichtigen Informationen zum Medizinstudium in der Bundeswehr erfährst du in diesem Artikel.
Allgemein
In jedem Jahr bekommt die Bundeswehr ein Kontingent von rund 250 Studienplätzen an zivilen Hochschulen in Deutschland zur Verfügung gestellt. BEACHTE: Hierzu zählen nicht die Bundeswehrhochschulen in München und in Hamburg. Anders als bei der konventionellen Studienplatzvergabe über hochschulstart selbst werden diese 250 Studienplätze über die Bundeswehr direkt vergeben. Natürlich gibt es einige Voraussetzungen, die man als Bewerber mitbringen sollte:
- die deutsche Staatsangehörigkeit (Art. 116 Grundgesetz).
- Mindestalter von 17 Jahren.
- Maximalalter von 29 Jahren.
- Allgemeine Hochschulreife.
- Versetzungsbereitschaft innerhalb von Deutschland.
- Interessenschwerpunkte: Mathematik & Naturwissenschaften.
- Flexibilität, Einsatzbereitschaft, Ehrgeiz, Leistungsbereitschaft, ein hohes Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit & Durchsetzungskraft.
- Gute körperliche Verfassung.
- Psychische Belastbarkeit.
- Bereitschaft zu Einsätzen in Kriegsgebieten außerhalb Deutschlands.
Ablauf
Anders als im normalen Studium startet das Medizinstudium in der Bundeswehr mit einer 3-monatigen allgemein-militärischen Grundausbildung. Im Anschluss startet das Curriculum (der Studienplan) kontinuierlich mit den gängigen Lerninhalten an den zivilen Hochschulen.
Auch hier gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Anders als Medizinstudierende außerhalb der Bundeswehr wird in den Semesterferien und auch in Truppenpraktika wichtiges militärisches Handwerkzeug gelehrt.
Nach erfolgreicher Beendigung des Medizinstudium über die Bundeswehr folgt ein sechs Wochen langer Sprachkurs & ein drei Wochen langer Kurs im Bundeswehrkrankenhaus. Im Anschluss ist eine zwei Jahre lange klinische Einführungsphase im Bundeswehrkrankenhaus gekoppelt. Zuletzt folgt der dreijährige Einsatz als Truppenarzt.
Bewerbung
Die Bewerbung zum Medizinstudium über die Bundeswehr ist nicht nur an das Abiturzeugnis, sondern auch an weitere mentale und auch körperliche Prüfungen gebunden. Jede/r Interessent*in bewirbt sich über die Offiziersbewerberprüfzentrale in Köln. Die Prüfung umfasst zwei Tage und setzt sich aus persönlichen Gesprächen, computergestützten Tests, einer medizinischen Untersuchung als auch einem Sporttest zusammen. Dieser besteht aus 3 Stationen:
- 11 x 10 m Sprint
- Klimmzüge
- 3.000 m Fahrradergometer
Nach erfolgreichem Bestehen dieser Prüfungen folgt der Studieneinstiegstest. Zuletzt folgt ein Gespräch mit dem zuständigen Einplanungsoffizier.
Verpflichtung
Der wichtigste Faktor für die medizinische, berufliche Zukunft ist die Verpflichtung in der Bundeswehr. Hier müssen sich die Studierenden über eine 17-jährige Tätigkeit in der Bundeswehr verpflichten (6 Jahre Studium + 11 Jahre Arbeitszeit). Bei Verzögerungen im Studienablauf von mehr als sieben Monaten der Mindeststudienzeit, wird als Konsequenz die Verpflichtungszeit jeweils im ein Jahr verlängert. Auch bei einer Facharztwahl muss eine längere Verpflichtung zur Bundeswehr in betracht gezogen werden. Zur Wahl des Facharztes gibt es ebenfalls ein paar Bindungen, die man vorher in Erfahrung bringen sollte.
Du interessierst dich für das Medizinstudium in der Bundewehr? Dann informiere dich unter diesem Link: Bundeswehr Bewerbung